Berg + Schnee = Crossminton

Snowminton – völlig verrückt und unbekannt, aber es existiert sogar ein eigener Menüpunkt auf der crossminton.org Webseite des ICO (International Crossminton Organisation)! Trotzdem gab es erst zwei Turniere auf Schnee. Bis die Poing Speedfires ihr 10-jähriges Bestehen mit einem besonderen Event feiern!

Auf 1400 Metern Höhe finden so Anfang März 2023 die ICO Snowminton Speedfires Anniversary Doubles Open 2023 statt. Immerhin 14 Leute stellen sich der Herausforderung und kommen ins Skigebiet Lenggries/Brauneck. Manche per Gondel und Skien oder Snowboard, andere zu Fuß vom Gipfel zu den Feldern hinunter und zwei besonders sportliche Münchner sogar mit den Tourenskien von ganz unten.

Bereits am Vortag hatten Hauptorganisatoren Vivien Klee und Paul Holleis zusammen mit Oberschiedsrichter Sascha Naumann vom befreundeten Crossminton Verein Speedlights München das meiste Equipment auf den Berg gebracht und das Gelände ein letztes Mal sondiert. Es hatte die Woche zuvor noch einmal geschneit, die Wetterprognose war gut, der Pistenraupenfahrer am Abend so freundlich, den Bereich noch einmal frisch zu planieren. Die Leute von der Strasser Alm direkt daneben fanden die Idee auch klasse und stellten Bierbänke und Tische und Schneeschaufel zur Verfügung. Alles bereit!

Sehr früh stehen dann auch bereits die Flaggen der Poing Speedfires und die Banner, die den Namen des Sports und den des Hauptsponsors Speedminton weithin sichtbar machen, sind aufgehängt. Zwei Spielfelder sind schnell vermessen und aufgebaut, ein wunderbarer Vorteil von Crossminton gegenüber vielen verwandten Sportarten. Die ersten Teilnehmer tauchen alsbald aus den verschiedensten Richtungen auf und die ersten Spiele können beginnen.

Immer wieder schön zu sehen, wie so viele Skifahrer, die an diesem Samstag ihre Bahnen ziehen, verwundert anhalten und nachfragen, was denn da ein dutzend Leute, teilweise im T-Shirt oder bunten Trikots, in diesen gelben Quadraten so treiben. Wir haben auch an ein paar Trainingsschläger gedacht und so können einige mutige Zuschauer auch selbst ein paar Speeder hin- und herschlagen – auch wenn das Vorwärts- (oder auch Seitwärts-)kommen in Skischuhen nicht wirklich einfach ist!

Im Turnier sind gleich sehr spannend die Mixed-Begegnungen unter anderem mit den eingespielten Teams von Katrin Huber mit Florian Sachs und Vivien mit Paul. Nach einigen sehr knappen Sätzen die bis zu 20:18 und 19:17 gingen (normalerweise gewinnt man ja schon mit 16 Punkten, braucht aber 2 Punkte Vorsprung), erweist sich die München-Hamburg Kombination aus Sascha Naumann und Anna Hubert als am stärksten und gewinnt vor Vivien/Paul und Katrin/Florian auf den anderen Treppchenplätzen.

Weiter geht es mit der offenen Doppelkategorie, in der sich Paul/Sascha ohne Satzverlust ins Finale spielen und sogar die starke Paarung mit dem Poinger Torsten Schmidt und Mixed-Gewinnerin Anna bezwingen. Torsten erspielt sich damit in seinem ersten Auswärtsturnier gleich mal die Bronzemedaille!

Ungeschlagen setzen sich auch die aus der Schweiz angereiste Snowminton-Legende Daniel Gossen (mit dem Nürnberger Sebastian Christoph) unter anderem gegen die Münchner Tourengeher mit Outdoor-Maestro Patrick Hartmann (und Spielpartner Roland Kögl) durch.

Wie erwartet geht das stark umkämpfte Finale über drei Sätze. Während sich tagsüber noch Sonne und Wolken abwechselten, es aber windstill blieb, ziehen mittlerweile Nebelschwaden über das Spielfeld, es wird kälter und vor allem windiger und die Bedingungen gerade nach jedem Seitenwechsel immer herausfordernder. Nachdem der erste Satz knapp mit 16-14 verloren geht, können Sascha/Paul einen Rückstand im zweiten Satz noch aufholen, verlieren ihn aber doch nach einigen sehr sehenswerten Punkten und müssen sich mit Platz 2 zufrieden geben. Auf den dritten Platz landen auch noch das sehr interessante Doppel des erfahrenen Münchners Alex Gohlke mit dem Nachwuchstalent Florian aus Poing.

Nach einer kurzen Siegerehrung mit selbstgebauten Treppchennummerierungen aus Schnee zeigt sich wieder einmal der tolle Zusammenhalt der Community und es helfen alle zusammen, um die ganze Ausrüstung abzubauen und zu verpacken, um noch rechtzeitig mit den letzten Liftfahrten eine letzte Abfahrt zum Parkplatz machen zu können. Dort um’s Eck wird noch der Tag zusammen bei einem schönen Abendessen ausgeklungen – wobei gerade den Organisatoren die Anspannung der letzten Tage aber auch den Spielern die Anstrengung der letzten Stunden mittlerweile durchaus anzusehen ist!

Insgesamt eine mal wieder völlig verrückte aber gelungene Aktion der Poing Speedfires!

Die Gewinner des Turniers